Kreativität: Was ist das überhaupt?

Während Kinder tagein, tagaus schöne Bilder malen und Spaß daran haben, gehen kreative Beschäftigungen bei Erwachsenen immer mehr unter. Allerdings bietet Kreativität einige Vorteile. Doch was ist Kreativität überhaupt und kann sie sich verändern? Und wie wird Kreativität von der Gesellschaft betrachtet?

Viele Mythen rund um Kreativität

Kreativität ist etwas, was die Menschheit schon lange beschäftigt. Nicht ohne Grund gibt es zahlreiche Mythen und Gerüchte zu diesem Thema. Kreative Menschen sind Inhalt vieler Geschichten – sowohl in der heutigen Zeit als auch vor mehreren Jahrhunderten. Auch die Ideen kreativer Menschen werden seit jeher geschätzt: sei es bei einer Kunstausstellung, bei der Vorführung eines Theaterstücks oder wenn man ein Buch zur Hand nimmt und liest.

Dabei stellt sich immer wieder die Frage: Woher kommt Kreativität eigentlich? Ist sie etwas, was manchen Menschen angeboren ist oder kann mit entsprechender Übung jeder kreativ werden?

Forschungen zum Thema Kreativität

Internationale Forscher haben sich die Kreativität zu ihrem Thema gemacht. Immerhin besteht ein allgemein sehr großes Interesse an der Beantwortung wichtiger Fragen. Eine Forschergruppe hat in Österreich, Deutschland, den USA und China eine Umfrage gemacht. Es sollten 30 Aussagen über Kreativität bewertet werden: Handelt es sich um einen Mythos oder um einen Fakt?

Zu den Aussagen zählte beispielsweise „Kinder sind kreativer als Erwachsene“ oder „Kreativität kann man nicht messen. Bewusst wurden hier Mythen mit Fakten vermischt. Interessant war, dass rund die Hälfte der Teilnehmer die Mythen für wahr befunden haben. Etwa vier von fünf Befragten stimmten der Aussage zu, dass mehr Ideen durch Brainstorming in der Gruppe entstehen, als wenn jeder Einzelne für sich selbst nachdenkt.

Bei den Fakten hingegen lagen die meisten Teilnehmer richtig – beispielsweise dann, wenn es darum ging, dass Pausen dabei helfen, neue Ideen hervorzubringen oder dass die erste Idee oftmals nicht gerade die beste ist.

Diese Studie hat vor allem eines gezeigt: Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, was Kreativität überhaupt ist. Immer noch werden viele Gerüchte für wahr befunden.

Eine allgemeine Definition von Kreativität

Wenn man sich nach einer Definition von Kreativität umsieht, wird man schnell fündig. Sie gilt als die Basis für die Ideenfindung und als die Voraussetzung für Innovationen. Kreativität wird als Sammlung persönlicher Charaktereigenschaften und kreativer Fähigkeiten beschrieben, welche die Möglichkeit bietet, kreative Leistungen erzielen.

Somit ist die Kreativität streng genommen gar keine eigenständige Fähigkeit, sondern setzt sich aus vielen Bausteinen zusammen. Zu diesen zählen beispielsweise Intuition, Originalität, Ungewöhnlichkeit, Problemsensitivität und die Fähigkeit, die Perspektive zu wechseln. Die Liste ließe sich noch deutlich weiterführen. Kreativität ist also ein komplexes Konstrukt aus unterschiedlichen Fähigkeiten.

Kann man Kreativität gezielt beeinflussen?

Alles im Leben unterliegt Einflüssen – von wo auch immer diese im individuellen Fall kommen mögen. Auch die Kreativität kann beeinflusst werden und das sowohl bewusst als auch unbewusst.

Kreativität beginnt bereits bei den Charaktereigenschaften eines Menschen. Diese beeinflussen den Grad an Motivation und das Durchsetzungsvermögen kreativer Ideen. Wie der Charakter eines Menschen ist, hat also maßgeblich damit zu tun, ob er kreativ ist oder nicht.

Nicht zu vergessen ist auch die sogenannte individuelle Expertise. Immerhin fließen in kreative Ideen eigene Erfahrungswerte und Wissen ein. Diese sind essenziell dafür, Innovationen hervorzubringen und im weitesten Sinne kreativ zu sein. Man muss sich also in dem Bereich, in dem man sich kreativ betätigen möchte, zumindest ein wenig auskennen.

Kreativität hat auch viel damit zu tun, wie unser Gehirn vernetzt ist. Da die Hirnforschung zwar stets neue Erkenntnisse hervorbringt, das menschliche Gehirn jedoch äußerst komplex ist, lässt sich noch nicht genau sagen, was es ist, das Menschen wirklich kreativ macht. Allerdings konnte man im Laufe der Zeit bei der Menschheit schon häufig feststellen, dass gewisse Personen ohne viel Zutun einfach kreativ waren.

Doch wie steht es jetzt darum, Kreativität bewusst zu beeinflussen? Kann jeder kreativ werden, nur weil er es möchte? Tatsächlich gibt es Wege und Möglichkeiten, um die Kreativität zu fördern. In aller Regel beginnt man damit noch im Kindesalter. Eltern können ihre Kinder durch Spielzeuge, Malbücher und Bücher gezielt fördern. Doch auch Erwachsene können noch einiges dafür tun, um kreativer zu werden.

Zunächst einmal benötigt man dafür die entsprechende Motivation. Denn nur wer den nötigen Tatendrang aufweist und Lust darauf hat, neue Ideen umzusetzen, wird auch kreative Ideen entwickeln. Das Wissen über eine bestimmte Sache ist dabei zunächst zweitrangig.

Zudem sollte man versuchen, sogenannte assoziative Barrieren zu überwinden. Assoziative Barrieren sind Hindernisse, die es vermeiden, dass Assoziationen über verschiedene Bereiche hinweg gemacht werden können. Allerdings stellt die assoziative Fähigkeit einen wichtigen Bestandteil der Kreativität im Allgemeinen dar. Somit müssen diese Barrieren in irgendeiner Weise überwunden werden.

Kreativ werden – geht das?

Ein Mythos, welcher in der vorher genannten Studie als solches enttarnt wurde, war die Aussage, dass Kreativität wie ein Blitz einschlage und keine harte Arbeit erfordert. Natürlich kennt jeder diesen Geistesblitz, der plötzlich neue Ideen mit sich bringt. Doch in aller Regel kann man aktiv daran arbeiten, kreativer zu werden.

Neben der bereits angesprochenen Motivation spielt auch das, womit man sich beschäftigt, eine Rolle. Wer sich mit kreativen Dingen umgibt, wird viel eher selbst kreative Ideen hervorbringen. Zudem lassen sich assoziative Barrieren durch Tätigkeiten wie Basteln oder Malen nach und nach abbauen.

Dabei geht es nicht darum, sofort ein Kunstwerk hervorzubringen. Vielmehr sollte man sich einfach mit Stift und Papier hinsetzen und intuitiv drauf los malen. Wer damit Schwierigkeiten hat, kann es auch zunächst mit einem Malbuch für Erwachsene ausprobieren. Hier sind gewisse Teile vorgegeben, doch man kann sich auch selbst noch kreativ austoben. Dies nimmt vielen Erwachsenen die Hemmung, die sie vielleicht empfinden, wenn es plötzlich um Kreativität geht.

Natürlich wird man nicht von heute auf morgen kreativ – vor allem dann, wenn Kreativität bislang keine große Rolle im eigenen Leben gespielt hat. Jedoch ist Kreativität nichts, was unveränderlich ist. Somit kann jeder, der es versucht, auf seine eigene Art und Weise kreativ werden.

Fazit

Kreativität ist eine komplexe Zusammensetzung aus unterschiedlichen Fähigkeiten. Um diese zu trainieren, braucht es ein hohes Maß an Motivation und die Bereitschaft, Neues kennenzulernen. Durch kreative Tätigkeiten lassen sich auch eigene Barrieren niederreißen, welche verhindern, dass man Assoziationen macht und kreative Ideen hervorbringt. Auch wenn es einiges an Übung verlangt, ist es möglich, durch Training kreativer zu werden.

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